ARTIKELKOPIE ©FOCUS ONLINE VOM 17.02.2017


Es ist mehr als lobenswert, dass die CSU und SPD Pasing am dortigen Marienplatz mit ihren Protesten und Einwänden doch etwas erreichen konnten. So bleibt das Hotel zur Post zumindest noch für ein Jahr in Betrieb. Den 28 Angestellten bleibt so lange noch ihre Arbeit erhalten.

So haben sie jetzt auch noch genügend Zeit, sich anderweitig zu orientieren oder sogar unterzukommen im vis-à-vis geplanten neuen Hotel mit dem schönen passenden Namen "Piazza Maria". Und über einen kleineren Saal bzw. Konferenzraum machen sich das "Projektbüro" und die Lokalpolitiker gemeinsam jetzt auch Gedanken im neu geplanten Wohnhaus.

Aber was gegenüber geplant ist, spottet jeder Beschreibung!

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wird das geplante Hotel jedoch ohne integrierte Gastronomie betrieben, die der Platz nach dem Verschwinden des 100-jährigen Gasthaus zur Post Ende 2018 und dem bereits im Dezember 2015 für immer eingestellten Dienst des ebenfalls fast 100-jährigen Café Pappschachtel später dann Confetti Bar/ Restaurant am Eck doch nun wohl mehr als nötig gehabt hätte. Stattdessen kommt da im EG-Bereich eine Bäckerei hinein und ein BIO-Markt.

Wer hat sich denn das bitte schön ausgedacht? Die Planer müssen entweder aus Las Vegas stammen, da sind solche "Bau-auf-und-reiße-nieder-Aktionen" gang und gäbe, jedoch ohne Bezuschussung der Stadtverwaltung. Ganz im Gegenteil dort werden die Grundstücke noch an den Höchstbietenden zu horrenden Preisen wenigstens verkauft oder die Verantwortlichen sind zu 100 Prozent realitätsfremd.

Gegenüber gibt es NENAS CAFÈ, deren Betreiber auch noch ein Herz für den ärmeren Teil unserer Münchner Bevölkerung haben („Die Tasse mit viel Herz") und der Familienbetrieb Erdgarten mit BIO-Supermarkt ist auch gleich schräg gegenüber. Da fehlt nur noch eine Apotheke, dann "freut" sich das älteste überlebte Unternehmen am Platz, anno 1880, auf der anderen Straßenseite garantiert auch vollster Begeisterung, so wie die anderen genannten Magneten am Pasinger Marienplatz.

Der Flughafen (BER) lässt grüßen

Den seit Jahren mehr als kontrovers umstrittenen Platz verfolgten die Medien in München mit so viel Interesse, dass es seit 2010 ganze 60 Presseartikel aller bekannten Tageszeitungen Münchens gab. Das schaffte nicht einmal der Potsdamer Platz in Berlin, kommt aber der Masse dessen vom berühmten Berliner Flughafen (BER) gleich! Der Gipfel des Ganzen ist dann noch, dass im Gebäude ein Drogeriemarkt geplant ist. Kann mir diese Logik irgendjemand im Rathaus Pasing mal bitte erklären?

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