artikelkopie ©merkur vom 24.05.2010


Die Pläne versprechen Großes: So soll das neue Pasing aussehen

München - Mehr Grün, mehr Platz für Fußgänger und Radler, mehr Straßencafés - das versprechen die Pläne für den Umbau des Pasinger Zentrums. Aktuelle Simulationen zeigen, worauf sich die Bürger freuen dürfen.

 

Ein Teil der Änderungen betrifft den Nahverkehr: MVG-Busse halten künftig zentral an Kaflerstraße und Irmonherplatz. Zugleich wird die Trambahn, die bisher am Pasinger Marienplatz wendet, über Bäcker- und Gleichmannstraße zum Bahnhofsplatz verlegt. S-Bahn, Tram und Bus sind dort dann konzentriert, das Umsteigen wird leichter. Der Bahnhof wird durch ein nördlich anschließendes Terminalgebäude ergänzt. Die Geschäfte, die bisher in der wenig einladenden Unterführung zu den Gleisen untergebracht sind, sollen dort neue, schönere Quartiere finden. Der Pasinger Rathausplatz soll in eine kleine Parkanlage verwandelt werden. Der Osel-Brunnen „wird schöner inszeniert“, verspricht das Baureferat. Sitzbänke sollen zum Verweilen einladen.

 

In der jüngsten Einwohnerversammlung ernteten die Pläne nicht nur Beifall. „Ich hatte mir mehr vorgestellt als Verkehrsführung“, sagte ein Bürger enttäuscht. Er bemängelte unter anderem, dass mit der neuen Tram-Haltestelle am Bahnhofsplatz der Blick auf das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude verdeckt werde. Auch eine bessere Aufenthaltsqualität am Rathausplatz könne er nicht entdecken.

Der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing ist dagegen mit der Planung im Wesentlichen zufrieden. Das Gremium legte zwar eine lange Liste mit Veränderungsvorschlägen vor, allesamt jedoch nicht grundsätzlicher Natur.

Die Verwaltung macht nun Tempo. „Im Juni wollen wir uns vom Stadtrat die Projektgenehmigung holen“, heißt es im Baureferat. Dann starten der Wettbewerb für die Kunstwerke auf dem Bahnhofsplatz und das Planfeststellungsverfahren für die Verlängerung der Trambahn zum Bahnhofsplatz. 2013 sollen die Züge bereits auf der neuen Trasse fahren. In der Kaflerstraße beginnen die Vorbereitungen für den Umbau noch 2010, der Bau des Busbahnhofes ist für 2011 anvisiert.

Nicole König und Peter T. Schmidt

Pasinger Marienplatz

Vom Durchgangsverkehr in Ost-West-Richtung befreit, kann der Pasinger Marienplatz wieder zu einem Platz werden, auf dem man sich gerne aufhält. Die Mariensäule, derzeit ein wenig im Abseits, soll genau in die Sichtachsen von Planegger-, Landsberger- und Bodenseestraße rücken. Rundherum verläuft ein Bodenbelag aus konzentrischen Kreisen, der „den Platz zusammenbinden“ soll. Zwischen der Planegger Straße und der Gleichmannstraße wird es einen Fußgängerbereich geben.

Landsberger Straße

Die bisherige Hauptverkehrsader wird grün. Zwischen Rathausgasse und Am Knie sind beiderseits der Trambahn-Rasengleise nur noch einspurige Fahrbahnen vorgesehen. Die Simulation zeigt den angestrebten Allee-Charakter: Platanen sollen an den Gehwegen Schatten spenden. Zwischen Bäcker- und Gleichmannstraße sollen dann im verkehrsberuhigten Bereich nur noch Trambahn und Anlieger fahren. Die Zeiten, da die Straße das Zentrum zerschnitten hat, sind bald vorbei.

Trambahn auf neuen Wegen

Durch Gleichmann- und Bäckerstraße fährt ab 2013 die Tram bis zum Bahnhofsplatz. Auf den verkehrsberuhigten Einbahnstraßen dürfen dann nur noch Radler, Taxis, Lieferverkehr und Anlieger fahren. Breite Gehwege bieten Platz für Freischankflächen.

Terminal zwischen Altbau und Gleisen

Zwischen dem bestehenden Bahnhofsgebäude und den Gleisanlagen entsteht ein neues, modernes Terminal. Die Stadt teilt sich die Rolle des Bauherrn mit dem Investor mfi, der östlich des Bahnhofs die „Pasing Arcaden“ errichtet. Der Bau des Terminals soll in dieser Woche beginnen. Schon im Frühjahr 2011 soll das Bauwerk fertig sein, sagt mfi-Projektleiter Lars Jähnichen. Man sei trotz der Verzögerungen durch den wechselhaften Winter „im Zeitplan“. Vom Terminal aus erreicht man nach Norden ebenerdig die Haltebuchten der neuen Umgehungsstraße. Im Untergeschoss gelangt man zu den Gleisen des Pasinger Bahnhofs.

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