Artikelkopie © BILD Zeitung vom 21.09.2017

Apotheker will 700 000 Euro Mega-Baustelle hat mich ruiniert

von: ANN-KATHRIN GERKE veröffentlicht am

 

Mün­chen – 29 Jahre lang führ­te Ro­bert Schee­rer (69) die Ge­sund­brun­nen-Apo­the­ke am Pa­sin­ger Bahn­hof. Bis die Me­ga-Bau­stel­le kam. „Die hat das Ge­schäft rui­niert“, sagt er – und ver­klagt die Stadt!

250 000 Euro for­dert der Apo­the­ker in einem ers­ten Schritt. Ins­ge­samt be­zif­fert er den Scha­den auf rund 700 000 Euro. „Wenn die erste Klage Er­folg hat, kla­gen wir alles ein“, sagt Schee­rers An­walt Mar­kus Spitz­weg.

Rück­blick: Von 2008 bis 2014 wurde in Pa­sing ge­baut. Die Nord­um­ge­hung Pa­sing, die Ar­ca­den, der Bahn­hofs­platz. Dort liegt die Ge­sund­brun­nen-Apo­the­ke.

„Es war ka­ta­stro­phal“, sagt Schee­rer. „Die Kun­den haben das Vier­tel ge­mie­den. Der Zu­gang zur Apo­the­ke und den Ärz­ten drum herum war schwer mög­lich.“ Die Stadt habe die Ge­schäfts­in­ha­ber al­lein ge­las­sen.

 

►Der Apo­the­ker ver­kauf­te für rund 150 000 Euro. Ohne die Bau­stel­le, so heißt es in der Klage, wären es mehr als 400 000 Euro ge­we­sen. „Das soll­te meine Al­ters­vor­sor­ge sein“, sagt Schee­rer.

„So konn­te ich ge­ra­de noch meine Schul­den ab­zah­len und ging mit Null raus.“ Jetzt habe er u.a. Pro­ble­me, die Pfle­ge für seine be­tag­ten El­tern zu fi­nan­zie­ren.

An­walt Alex­an­der Graf La Rosée ver­tritt die Stadt: „Es geht hier um Steu­er­gel­der. Der Klä­ger muss be­wei­sen, dass seine Ein­bu­ßen mo­nok­au­sal auf die Bau­ar­bei­ten zu­rück­zu­füh­ren sind.“